Freitag, 5. April 2013
Guten Flug!
Flasche rauf und runter! Plötzlich wird alles ganz leicht und ruhig. Die Bewegungen ganz langsam. Kurz ungewohnt. Orientieren. Umdrehen. Dann ganz tief durchatmen und sich fallen lassen. Es beschleicht einen unweigerlich das Gefühl, dass Zeit keine Rolle mehr spielt. Warum hetzen sich alle jeden Tag aufs Neue durch den Tag. Hier und jetzt versteht man es am wenigsten. Ein Gefühl der Ruhe stellt sich ein. Die Reise beginnt. Mit langsamer Schlagfrequenz geht‘s los. Ich fliege über einen Felsvorsprung, konzentriere mich nur auf meine Atmung und dann geht‘s runter mit einer Rechtskurve, irgendwas großes zischt an mir vorbei und jetzt sehe ich es schon glitzern. Mit bester Sicht steuere ich auf eine bunte Wand zu die mir beim Näherkommen mehr und mehr die nichtvorhandene Sprache verschlägt! Ich setz mich erstmal ab, weiß nicht wo ich zuerst hinschauen soll und betrachte zunächst das große Ganze. Kleine und große Tiere tummeln sich in diesem Garten zwischen unzähligen Farbschattierungen. 3 haiartige Wesen biegen ums Eck. Keine Ahnung was für welche. Der eine zwinkert mir zu glaube ich. Von Angst keine Spur. Ich bewundere ihre Eleganz, fühle mich als Gast in ihrem Haus und würde ihnen gerne zum Dank dafür die Flosse schütteln. Kann den Blick gar nicht mehr von ihnen abwenden, so schön sind die. Aber viel zu schnell für mich.
Es klopft an meiner Schulter. Ich drehe mich langsam nach rechts und sehe sie mit dicken Backen neben mir, berühre ihre schönen Hände und schau ihr in die großen Augen. Sie trägt die selbe Ruhe wie ich in ihr. Wir fühlen uns in diesem Augenblick extrem verbunden und verstanden. Was für eine Ruhe! Nichts könnte uns jetzt trennen! Ein schöner Moment!
Nach einiger Zeit, ich weiß nicht wann, zeige ich ihr an, dass wir noch weiterfliegen müssen um unser Ziel zu erreichen. Es kann nicht mehr weit sein. Wir fliegen versetzt übereinander um den Berg herum und sehen in der Ferne bereits ein kleines Sandplateau, welches wir erreichen wollen und nehmen direkt Kurs auf. Während des Fluges drehe ich mich einmal um meine Längsachse um nach ihr zu sehen. Sie atmet ganz ruhig und zeigt mir durch ein leichtes Nicken, dass alles in Ordnung sei. Einige Zeit später landen wir sanft auf der angepeilten Ebene, knien uns darauf und blicken ins nichts. Ganz ohne Fixpunkt fürs Auge werde ich ein bisschen unruhig. Ich kontrolliere meine Atmung, schnaufe so tief und langsam wie es nur geht und warte! Plötzlich spielt Zeit wieder eine Rolle…die Sekunden dauern lange. Sie will weg, doch ich deute ihr an noch ein wenig auszuhalten. Und plötzlich meine ich was im trüben Nichts vor uns zu erkennen. Zuerst ganz klein und verschwommen, doch dann immer ein bisschen schärfer, bis sich bereits die Konturen ein wenig abzeichnen. Das Herz schlägt wie verrückt. Am liebsten würde ich abhauen, aber das geht ja nicht. Die 3 Gegenstände aus dem Nichts kommt näher und werden von Sekunde zu Sekunde größer und größer. Ich schaue auf meine Uhr und sehe, dass uns noch ca. 10min. bleiben. Sie kniet starr neben mir, nimmt meine Hand und drückt sie so fest, dass mich der Schmerz kurz von den Ufos vor uns ablenkt. Sie sind noch etwa 100 Meter von uns entfernt und größer als ich es mir hätte träumen lassen. Als sie ganz langsam über uns fliegen, traue ich mich kaum zu atmen. Ich schätze ihren Durchmesser auf vielleicht 12 Meter. Sie fliegen so langsam, dass ich mir nicht sicher bin, ob sie über uns angehalten haben, um uns zu beobachten. Wenn ich mich vom Boden abdrücken würde könnte ich sie berühren. das würde ich allerdings niemals wagen. Sie sind jetzt über uns hinweggezogen. Ich schau nach rechts, betrachte ihre Augen und sehe wie die Aufregung aus ihnen weicht. Die Ufos haben uns gezeigt wie klein wir sind. Haben uns geerdet und ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit gegeben. Kleinigkeiten über die wir täglich nachdenken und die uns beschäftigen sind in den Hintergrund getreten. Wir konzentrieren uns von nun an auf die wichtigen Dinge des Lebens.
Wenn ich nur wüsste welche das sind!
Blick auf die Uhr! Noch 30 Bar. Nichts wie rauf jetz. Aber langsam!
Zurück im Boot lass ich mir erstmal die Sonne auf den Bauch scheinen und mach ein ausgedehntes Mittagsschläfchen. So kann man’s aushalten.

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